Kanton Zug mit Prämienentlastung von 18% für Krankenkassenbeiträge
Der Kanton Zug steht vor einem aussergewöhnlichen Geldsegen. In den vergangenen Jahren erzielte der Kanton mehrere Hundert Millionen Franken Gewinn und steht nun vor der Herausforderung, dieses Geld sinnvoll zu verteilen. Finanzdirektor Heinz Tännler hat nun einen Plan vorgestellt, der die Einwohner von Zug erheblich entlasten soll.
Prämienentlastung für Zuger Bürger
In den Jahren 2026 und 2027 plant der Kanton Zug, fast die gesamten Kosten für stationäre Spitalbehandlungen der Einwohner zu übernehmen. Diese Massnahme würde eine durchschnittliche Senkung der Krankenkassenprämien um 18 Prozent oder etwa 700 Franken pro Jahr bedeuten. Gesundheitsdirektor Martin Pfister erklärt, dass diese Initiative entwickelt wurde, um der Bevölkerung etwas von den hohen Einnahmen zurückzugeben.
130´000 Einwohner profitieren von Prämiensenkung
Die Massnahme betrifft die rund 130'000 Einwohner des Kantons und soll die finanzielle Belastung durch Krankenkassenprämien signifikant reduzieren. Obwohl keine Ausnahmen für Neuzuzüger vorgesehen sind, rechnet Pfister nicht mit einem Ansturm auf den Kanton, da der Wohnraum in Zug begrenzt ist.
Es gibt jedoch Bedenken, dass Patienten ihre Operationen ins Jahr 2026 verschieben könnten, um von der Kostenübernahme zu profitieren. Pfister hält dies für unwahrscheinlich, da Operationen in der Regel aus medizinischen Gründen und nicht nach finanziellen Überlegungen durchgeführt werden.
Finanzierung und politische Hürden
Die Kosten für diese Aktion belaufen sich auf rund 220 Millionen Franken. Die Regierung will den Vorschlag schnellstmöglich an den Kantonsrat überweisen. Theoretisch ist ein Referendum möglich, jedoch wird ein solcher Schritt als unwahrscheinlich angesehen, da die Bevölkerung stark von der Prämienentlastung profitieren würde.
Zug ist aufgrund seiner finanziellen Möglichkeiten ein Sonderfall in der Schweiz. Während andere Kantone nur die Mindestbeteiligung von 55 Prozent der stationären Spitalkosten bei den Krankenkassen tragen, plant Zug, fast die gesamten Kosten zu übernehmen. Diese grosszügige Massnahme wird durch die hohen Einnahmen aus Unternehmenssteuern und die Ansiedlung internationaler Firmen ermöglicht.
Weitere Entlastungen geplant
Neben der Prämienentlastung hat die Zuger Regierung weitere Massnahmen zur finanziellen Entlastung der Bevölkerung angekündigt. Finanzdirektor Tännler plant, arme Rentner von der Steuer auf die AHV zu befreien und die Gebühren für häufig genutzte Leistungen zu senken. Diese Massnahmen sollen vor allem der älteren Bevölkerung zugutekommen.
Zukunftsaussichten
Obwohl die Massnahmen zunächst auf zwei Jahre begrenzt sind, besteht die Möglichkeit, dass die Prämien danach wieder steigen. Die Entscheidung darüber liegt beim Kantonsparlament. Gesundheitsdirektor Pfister betont, dass die Prämien eine große Sorge der Bevölkerung darstellen und die Politik genau hinschauen muss, um langfristige Lösungen zu finden.
Der Kanton Zug setzt mit seinen Massnahmen ein Zeichen der finanziellen Unterstützung und Entlastung seiner Einwohner. Ob andere Kantone diesem Beispiel folgen können, bleibt abzuwarten. Zug bleibt aufgrund seiner besonderen finanziellen Lage ein Einzelfall in der Schweiz.