Krankenkasse Sympany künftig in acht Postfilialen vertreten
Die Krankenkasse Sympany bekommt künftig neue Standorte in acht grösseren Postfilialen in der Schweiz. In 91 kleineren Filialen können ausserdem Postangestellte eine Beratung anbieten.
Die Post betreibt mit der Öffnung ihres Filialnetzes eine neue Strategie. Die Krankenkasse Sympany ist der erste Partner und bezieht künftig Standorte in acht grösseren Postfilialen. Postangestellte können in weiteren 91 Filialen selbst Beratungen anbieten. Vor den Medien erklärte kürzlich der Leiter Postnetz, Thomas Bauer, in Biel, der ersten neu ausgestatteten Postfiliale, dass die Post ihre neue Strategie bereits vor eineinhalb Jahren angekündigt habe. Der erste Meilenstein sei nun mit Sympany erreicht.
Stabilisierung des Filialnetzes der Post
Bei rund 800 Stellen plant die Post die Stabilisierung ihres Filialnetzes. Die Einzahlungen an den Schaltern sind um 12 Prozent zurückgegangen. Bei der Abgabe von Briefen wurde ein Rückgang von 5 Prozent verzeichnet. Ohne neue Finanzquellen kann die Post angesichts dieser Rückgänge nicht bestehen. Vom Versandhandelsboom profitieren die Postfilialen kaum. Lediglich Retouren müssen über die Postfilialen abgewickelt werden.
Sympany Krankenversicherung startet am 1. September in den Postfilialen
Sympany startet am 1. September 2022 in den Postfilialen. Einen Kubus stellte die Krankenkasse jeweils in den Filialen Biel, Baden, Genf, Lausanne, Winterthur, Dietikon, Frauenfeld und Zug auf. Eigene Versicherungsberaterinnen und -berater der Krankenkasse führen Kundengespräche in den Kuben.
Carlo Vegetti, Vertriebschef von Sympany, sagte, dass die Tätigkeit in den Postfilialen nicht aus dem Blauen heraus geschieht. Die Beratenden sollen frisch zugezogene Menschen ansprechen. In den Kuben können auch Termine vereinbart werden.
Die Krankenversicherung muss keine eigenen Agenturen, beispielsweise in der Westschweiz, aufbauen, wenn sie ihre Tätigkeit in den Postfilialen aufnimmt. Die Krankenkasse ist laut Sympany-Chef Michael Willer mit landesweit ungefähr 250'000 Versicherten in der Westschweiz nicht gut aufgestellt.
Krankenkassen Beratung von der Post angeboten
Das posteigene Personal wird in 91 weiteren Postfilialen Beratungen für die Krankenkasse anbieten. Gegebenenfalls können Termine mit Sympany-Vertretern vereinbart werden. Die Krankenversicherung zahlt für diese Dienstleistung einen fixen und einen variablen Betrag, wie Postnetz-Leiter Thomas Bauer erklärte.
Laut Postchef Roberto Cirillo sollen die Postfilialen eine Brücke zwischen der analogen und der digitalen Welt bilden. Künftig werde das Post-Filialnetz regionale Dienstleistungszentren zusammen mit seinen Partnern schaffen. Die Post verfügt über 4'852 Zugangspunkte, davon 787 eigenbetriebene Filialen. Aktuelle und künftige Partner sollen über das Netz einen flächendeckenden Zugang zu Kundinnen und Kunden erhalten.
Michael Willer, Chef von Sympany, legt Wert auf den direkten Kundenkontakt. Unterschiedliche Prämien in den 48 Prämienregionen, Prämienerhöhungen und weitere Fragen verlangen nach direkten Ansprechpersonen für die Versicherten.